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Saisonbericht 2015

Breite Leistungsdichte Grundlage für Erfolge

+++Anpaddeln 15.02. Saisonauftakt 30.03+++Nachwuchstrainingslager Teufelssee Runde 4 – diesmal 18+++Saisonvorbereitung offene AK zu Pfingsten+++LiSa: Starke Damenteams in direkter Konkurrenz+++YoungStars: Starke Einzelleistungen in Eckernförde+++Trophy 1 erstmals 3. Platz in der Tageswertung+++DLRG Cup: Cha-Wi auf Rang 12+++Trophy 2: Erfolge in Mischbesetzung zeigen breite Leistungsdichte+++EM-Wales: Markus schwimmt in kalter See in die Punkte+++Trophy 3: mit Punkterekord für den Bezirk Platz 4. verteidigt+++Masters in Alicante: Medaillenregen bei Spitzenbedingungen+++

Mit der Rückkehr der Masters von der EM 2015 in Alicante / Torrevieja geht der Freigewässersport nach 6 Monaten powerplay in die Nebensaison – Zeit für eine Auswertung und den Blick in die Saison 2016.

Saisonvorbereitung

Durch den milden Winter war es uns in diesem Jahr möglich, den offiziellen Saisonbeginn deutlich vorzuziehen. Die Berliner Meisterschaften Ende April lagen hierfür nicht ideal, aber glücklicherweise konnten alle Sportler*innen dennoch erkältungsfrei ihre Landesmeisterschaften schwimmen. Da in 2015 der LiSa/YSC in Eckernförde bereits auf das 2. Juni-Wochenende gelegt wurde, blieb uns nichts anderes übrig, als das Nachwuchstrainingslager am Teufelssee auf Himmelfahrt vorzuverlegen. Unsere Kids haben hier große Härte gezeigt und sich Morgen für Morgen bei teilweise nur einstelligen Lufttemperaturen in ihre Neos gezwängt, um die erste von drei Einheiten zu absolvieren. Ein deutlicher Beweis für euren Spaß am Freigewässer und eurer Leistungsbereitschaft – da sind wir doch gerne Trainer!

Der Trainerstab hat diese Motivation in das Trainingslager der offenen AK mitgenommen, und gemeinsam mit den Junioren und allen über 18 ordentlich den Stößensee umgewühlt. Das Mittagsangebot der Alten Liebe sowie der pralle Sonnenschein haben über die Wassertemperatur und die Trainingsumfänge deutlich hinweggetröstet.

Lifesaving Cup und YoungStarsCup

Aus Trainerperspektive sowie für den bezirklichen Zusammenhalt war das Wettkampfwochenende in Eckernförde wieder ein voller Erfolg. Zwar sind wir mit weniger Nipperteams angereist als 2014 – einige sind hochgerutscht, andere haben den frühen Meldetermin verschwitzt [1] - aber mit insgesamt 27 Menschen waren wir wieder eine große Reisegruppe. Die abgerufenen Leistungen in beiden Wettkämpfen haben Lust auf mehr gemacht. Zum einen haben sich unsere Kids, häufig als jüngerer Jahrgang in den Altersklassen, in vielen Disziplinen aufs Treppchen oder sogar ganz nach oben gekämpft. Besonders hervorgehoben sei hier Friederike, die Surf Race gewonnen hat, Platz 2 im Board Race belegte und mit Platz 3 im Beach Flags die Alterswertung holte. Nächstes Jahr dann nochmal?! Zum anderen hat unser frisch in die offene AK aufgerücktes Damenteam den Ladies gezeigt, dass hier sehr fitter Nachwuchs in den Startlöchern steht. Mit Platz 1 im Doppelwhopper und starken Einzelleistungen von Johanna in allen Disziplinen war für unseren Nachwuchs in diesem Jahr aber noch nichts zu machen. Und auch ein Novum: sechs Starterinnen im Ski Race – alle sechs im Finale – whoop whoop!

Trophyserie

Die Serie in 2015 lässt zwei erfreuliche Schlussfolgerungen zum derzeitigen Leistungsstand im Freigewässer zu. Zum einen können wir mit einer Aufstellung der leistungsstärksten Sportler*innen tatsächlich die Podiumsplätze der Tageswertungen angreifen. Dies hat uns die erste Trophy gezeigt, aus der wir mit einem Punkterekord herausgegangen sind [2]. Als Folgerung heißt dies auch, dass der dritte Platz in der Jahreswertung nicht in unerreichbarer Ferne ist, wenn wir es schaffen, unsere Leistungen weiter auszubauen. Andererseits kann gesagt werden, dass das Niveau mittlerweile auch in der Breite angekommen ist, denn wir haben diverse Teamumstellungen und sogar Freigewässerdebuts sehr gut integrieren können. Durch Auslandsaufenthalte, Wettkampfüberschneidungen, berufliche Verpflichtungen etc. mussten wir für die Trophy II und III je vier Wechsel durchführen. Sicherlich kann von diesen Sportler*innen nicht die gleiche Leistung erwartet werden. Mit Rang 6 (116 Pkt) und Rang 5 (111,5 Pkt) konnte der Leistungsschnitt jedoch nahezu gehalten werden. Insgesamt war es uns daher sogar möglich, mit einem neuen Gesamtpunkterekord (2015: 362,5Pkt; 2014: 353,5Pkt) Rang 4 zu verteidigen.

Die Detailauswertung (siehe Grafiken) bringt noch genauere Analysen zu den jeweiligen Disziplinen. Während wir in einigen Rennen sehr gut aufgestellt sind (Surf Race male / female, Ski Race female. Oceanman) klaffen in anderen Wertungen große Löcher. Sollten wir ernsthaft einen Sprung auf die Podiumsplätze anpeilen, dann müssen wir besonders im Board Race male / female, als auch im Bereich Beach Flags, Ski male und Oceanwoman härter arbeiten. Weiterhin liegt unsere Stärke im Staffelbereich. Bis auf den Patzer der Herren in der Taplin haben es alle unsere Staffeln unter die Top 5 gebracht. Für die Damen sehr ärgerlich ist der punktgleiche Platz 4 in der Taplin, der wegen einer besseren Einzelwertung an Harsewinkel ging. Und sowohl bei den Herren als auch den Damen wäre in Bestbesetzung im Board Rescue ein Medaillenplatz möglich gewesen.

DLRG Cup 2015 in Warnemünde

Die Terminierung des Cups zum Semesterende und knapp nach Ferienbeginn machte in 2015 ein Trainingslager undenkbar und vielen sogar die Teilnahme unmöglich. Daher hatten wir wie in 2014 erneut mit Personalmangel zu kämpfen. Eigentlich hätte sich dieser besonders bei den Herren bemerkbar machen müssen, da hier der Nachwuchs knapper ist. Aber irgendwie traf es die Damen dann härter. Die Herren bauten mit Norbert und Falko auf erfahrene Unterstützung für Leo, Markus und Christopher. Bei den Damen konnte leider niemand aus dem Hut gezogen werden, wodurch Johanna, Helena und Eva den ersten Tag allein bestreiten mussten und erst am zweiten Tag durch Caro Himmel verstärkt wurden. 

Die Punkte kamen vor allem aus den Staffeln und den erreichten Zwischenrunden. Den Damen fehlten leider Caros Punkte, wodurch es nicht für den Start in der Taplin reichte, an der nur die besten 16 Teams teilnehmen dürfen. Stärkste Leistung des Cups waren der Doppelwhopper der Herren (5.) sowie Markus Surf Race (11.). Mit dem 12. Platz der Gesamtwertung können wir daher zufrieden sein. Hätten wir von Beginn an volle Teams gehabt, wäre die Top 10 greifbar gewesen.

Europameisterschaften Wales und Alicante

Markus hatte es sich in den Kopf gesetzt, unter allen Umständen in Wales bei der Interclub EM an den Start zu gehen. „Kalt und ordentlich Welle“ hatte er sich gewünscht. So kam es dann, dass er als einziger Teilnehmer für unseren Bezirk am Bristol Channel stand und  bei 14°C Luft und Wasser, sowie 50Km/h anlandigem Wind auf satte Brandung mit bis zu 7 Fuß blickte. Constantin und Christopher konnten zwar einigen Support liefern – sie waren für Wetiz vor Ort – durch die Rennen musste er sich aber alleine schlagen. Mit der Vorbelastung aus der Halle ging es dann in den Rennen hart zur Sache, vor allem in den Craft-Disziplinen zeigten die Briten und Iren, wer in diesen Bedingungen zu Hause ist. In der Wertung landete der Platz 15 aus dem Surf Race; ein Ergebnis, dass sich sehen lassen kann.

Mit vollkommen entgegengesetzten Bedingungen hatten die Masters in den letzten Septemberwochen in Torrevieja / Alicante gerechnet. Nach dreitägigem Roadtrip ließ der Blick aufs Meer und in die Vorhersagen für die Wettkampftage jedoch vor Ort auf Welle hoffen. Zwar fielen diese Tage mit nur 2-3 Fuß Welle im Vergleich zur Vorbereitung im Vorfeld (4ft) und den Tagen danach (bis zu 5ft) etwas kleiner aus, bei 24°C Wasser und bis zu 32°C Lufttemperatur aber optimale Bedingungen für spannende Rennen. Die Konkurrenz im Mastersbereich war sicher nicht mit der Interclub-EM in Wales vergleichbar, dennoch gab es in allen Altersklassen einen ordentlichen Wettstreit um die Spitzenplätze. Neben der unglaublichen „Steffy Eckers Show“ (Gold in allen Einzelstrecken) sind vor allem die Herren-Whopper in der AK 40 und 45 mit ihren beiden Silbermedaillen besonders positiv herausgestochen. Die Paarungen Marcus und Thomas, sowie Norbert und Uli haben hier als Späteinsteiger in den Wellen gezeigt, dass es nie zu spät für hartes Training und vollen Einsatz ist. Die Damen holten hier Gold (Jeanette / Steffy) und den 4. (Simone / Ute). In der Taplin gab es hier ebenfalls Gold für die Damen (Jeanette, Ute, Steffy) und Silber für die Herren (Robert, Norbert, Falko). Falls ihr wissen wollt, wie sich der Medaillenregen aus 10 Gold, 8 Silber und 6 Bronze en detail zusammensetzt,  sei euch das Tourbuch der EM wärmstens empfohlen.

Resümee und Saisonausblick

Sportlich wäre es eine Überlegung, besonders für die Trophyserie taktischer aufzustellen, um Punkte in Feldern zu sichern, die in diesem Jahr leer oder nur spärlich gefüllt waren. Angesichts der aufstrebenden Teams, die in diesem Jahr nur Herren- bzw. Damenteams an den Start bringen konnten, wird dies vielleicht unabdingbar sein, wenn wir unsere Platzierungen halten wollen. Und angesichts der desolaten Ergebnisse im Board Race heißt es eigentlich für alle, täglich 10 mal 1 Minute Zugseil von sofort bis zum 16. März 2016 (Auftakt der Trainingssaison). Für die Nippers ist die Planung für einen weiteren Freigewässerwettkampf notwendig, denn der Saisonhöhepunkt im Juni hat dieses Jahr die Motivation recht stark gebremst. Vor allem wenn Sportler*innen nach Eckernförde auf dem Sprung in die offene AK sind, muss die Saison voll motiviert mitgenommen werden, damit der Leistungsstand passt, wenn der Gruppenwechsel erfolgt.

Die stetig steigende Beliebtheit des Freigewässersports und die z.T. enormen Trainingsleistungen, die viele von euch investieren, zeigen breite Wirkung. Zum einen haben wir es geschafft, uns nach drei Jahren an der Spitze der Trophywertungen zu etablieren. Zum anderen belegen die Nachwuchserfolge sowie die Masters-EM, dass das jetzige Niveau keine Blase zu sein braucht, die den Bezirk wieder in der Versenkung verschwinden lassen würde. Um diese Perspektive zu sichern, ist weiterhin Kontinuität aber auch ein Ausbau notwendig, denn die Nachwuchsförderung in anderen Ortsgruppen schläft nicht. Daher sei dem Vorstand an dieser Stelle erneut für die Unterstützung  gedankt. Mit einem weiteren Container am Stößensee, sowie dem neuen Materialcontainer am Teufelssee kann unsere Arbeit auf breitere Füße gestellt werden und noch alters- und leistungsgerechteres Training angeboten werden. Zudem ermöglicht uns diese vergrößerte Lagerungskapazität auch, engagierten Sportler*innen Platz für eigenes Equipment anzubieten.

Der verstärkte Einsatz des Materials und der größer werdende Pool bzw. Privatbesitz heißt auch, dass weitere Energie in die Schaffung neuer Lagerungsmöglichkeiten (bspw. als Kooperation mit am Stößensee ansässigen Clubs) sowie in die Materialpflege fließen muss. Hier gilt wie in dieser Saison, dass eine Anleitung zwar von Christopher kommen kann, die tatsächlichen Reparaturleistungen sind aber von euch zu erbringen, wenn ihr auf den Wettkämpfen und in den Trainings intaktes Material nutzen wollt. Alternativ könnt ihr aber auch gern Spendenmittel zum Austausch anwerben. Klar ist aber auch, dass die weitere Entwicklung des Freigewässersports finanzieller und materieller Unterstützung bedarf – neben den Boards und Skis sind besonders in den Nebensaisons Neoprenbekleidung unabdingbar. Sowohl in direkter Unterstützung als auch in der Spendenakquise seid ihr als Förder*Innen gefragt.


[1] Was euch übrigens in 2016 nicht passieren wird – weil ihr ja die Bezirksinfos ordentlich lest!

[2] Erfahrungsgemäß ist die erste Trophy die stärkste der Serie, da sich die Sportler*innen bei der Bundestrainerin für die Cup Nationalwertung, die EM (Natio und Junioren) sowie bei den Landestrainer*innen für den Juniorenrettungspokal empfehlen wollen. Bisher war es uns nicht möglich, hier mehr als 100 Punkte zu holen.

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